Die Welt der Gürtel
Inhaltsverzeichnis
DIE GESCHICHTE DES GÜRTELS
Heute sind Gürtel als praktisches Modeaccessoire nicht mehr aus den Kleiderschränken auf der ganzen Welt wegzudenken. Die Geschichte des Gürtels reicht aber viel weiter zurück bis ins Zeitalter der Bronzesteinzeit. In Gräbern fanden Archäologen Gürtel, die aus Metallgliedern gefertigt und mit einem simplen Haken verschlossen wurden. In der Zeit des alten Roms kam dann die Gürtelschnalle auf.
Gürtel hatten vor allem praktischen Nutzen und dienten z. B. der Befestigung von Werkzeugen und Waffen wie Säbeln und Schwertern. Im Verlauf der Jahrhunderte bekam der Gürtel mehr und mehr modische Relevanz. So war der Gürtel im Mittelalter in der adligen Gesellschaft ein Symbol für Macht und Treue. Die Prunkgürtel wurden häufig mit wertvollen Materialien wie Edelsteinen oder aufwendigen Stickereien verziert.
In den folgenden Jahrhunderten verlor der Gürtel als modisches Element wieder an Bedeutung und diente nur zur Befestigung von Werkzeugen und Messern. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde der Gürtel wieder populär und machte den bis dahin vorrangig verwendeten Hosenträgern Konkurrenz. Schnell wurde der Gürtel zum beliebten Hosenhalter für Männer. Besonders bei Ranchern, Cowboys und der Working Class der USA ersetzten Gürtel bald die Hosenträger.
Durch die robusten Materialien (meist Leder und Metall), waren die Gürtel bei körperlicher Arbeit belastbarer und zuverlässiger als angeklippte Hosenträger. Mit dem Aufkommen der Worker Jeans hatte der Ledergürtel den perfekten Partner gefunden und begann seinen Siegeszug um die Welt.
GÜRTELARTEN
Wie ein modisches Chamäleon hat der Gürtel schon viele Wandlungen erlebt. Im Laufe der Zeit hat man viele Trends kommen und gehen sehen. Material, Farbe und Schnitt variieren je nach Zeit, Modewelle und Anlass. Aber nur wenige Varianten haben den Test der Zeit bestanden.
Der Ledergürtel
Der Klassiker unter den Gürteln ist zweifelsohne der Ledergürtel. Leder ist seit langer Zeit das beliebteste Material in der Gürtelherstellung. Das Material ist robust, langlebig und verlässlich. Zudem können durch verschiedene Verarbeitung und Gerbprozesse ganz unterschiedliche Oberflächenstrukturen und Kolorierungen erreicht werden. Leder ist damit nicht nur unverwüstlich, sondern auch vielseitig
In der Regel kommt das Leder für Gürtel von Rindern, doch auch Büffelleder hat seinen Platz in der Gürtelherstellung gefunden. Vereinzelt gibt es auch Gürtel aus exotischen Tierhäuten, wie Schlangenhaut oder Krokodilleder. Durch den hohen Preis und die Beschränkungen durch Tierrechte, bleiben Gürtel aus exotischem Leder eine kleine Nische für exklusive Käufer.
Leder als Material ist besonders flexibel, da mit verschieden Verarbeitungsverfahren ein schier unbegrenzter Facettenreichtum an Oberflächen erzeugt werden kann. Die Palette reicht von schlichten, einfarbigen Oberflächen, über stark gemaserte bis hin zu gemusterten bzw. geprägten Ledervarianten.
Eine besondere Variante ist das Veloursleder (manchmal auch Wildleder genannt). Das Veloursleder weist eine raue, samtige Oberfläche auf und bietet ein besonderes haptische Erlebnis. Nubukleder ist ebenso wie Veloursleder eine Rauledervariante, allerdings weist Nubuk eine feinere, samtigere Oberfläche auf.
Gürtel-Designs
Bei Gürteln können die Designer ihre Kreativität entfalten. Grenzen werden nur durch die eigene Phantasie gesetzt. Durch die verschiedenen Verarbeitungsvarianten von Leder entstehen interessante Kreationen von schlicht bis exotisch.
Je nach Verarbeitung lassen sich Farbschattierungen und Übergänge erzeugen. Sehr beliebt ist das Sunburst-Design, wobei der Gürtelrand eine dunkle Färbung aufweist, die sich Richtung Gürtelmitte hin aufhellt.
In Ledergürtel lassen sich verschieden Lochmuster einstanzen. Lochmuster findet man in der Regel bei Damengürteln. Das Lochmuster wirkt spielerisch und passt gut zu sommerlichen Outfits und Sommerkleidern.
Ziernähte am Rand des Gürtels setzen farbliche Akzente und zeichnen interessante Kontraste. Ziernähte können entweder dezent in Ton-in-Ton gehalten sein oder mit helleren Farben belebende Kontraste setzen.
Gürtel mit Flechtmuster haben einen Flair von Sommer, Sonne und Strand. Sie verleihen Freizeit-Outfits das gewisse Etwas. Durch die dreidimensionale Oberfläche die durch das Geflecht entsteht, ziehen diese Gürtel garantiert die Blicke auf sich.
Es muss nicht immer Leder sein. Auch Gürtel aus Stoff haben sich in der Mode durchgesetzt. Sie haben ein ganz anderes Appeal und Feel als der klassische Ledergürtel. Schnörkellos und praktisch gelten sie besonders in der Skater- und Alternativ-Szene als erste Wahl und verkörpern den urbanen Stil.
Gürtel mit Nieten bringen einen Hauch Rebellion ins Outfit. Rustikale Varianten erinnern an den rauen Charme der Rock‘n‘Roll Zeit und sind auch in der Punk- und Rockabilly-Szene sehr beliebte Accessoires. Sind die Nieten farbenfroher und glitzernder, kann der Nietengürtel dem Look genauso gut etwas Bling-Bling verleihen.
Durch das Prägeverfahren lassen sich verschiedenste Muster und Motive in die Gürteloberfläche einprägen. Häufig werden florale oder geometrische Motive in den Gürtel geprägt.
Wenn der Gürtel zum Blickfang werden soll, ist der Metallic Look die beste Wahl. Auf das Leder wird eine Metallic-Farbe aufgebracht, die dem Gürtel sein metallisches Finish verpasst.
Flexibel wie ein Chamäleon. Wendegürtel sind besondere Exemplare im Gürtel-Universum. Wo konventionelle Gürtel eine Außen- und eine Innenseite haben, können bei einem Wendegürtel beide Seiten getragen werden. Somit bekommt man mit einem Wendegürtel zwei Gürtel in einem. Meist kann die Schnalle einfach um 180° rotiert werden.
GÜRTELSCHNALLEN & SCHLIESSARTEN
Als der Gürtel noch ein Seil war, das sich die Menschen um den Leib banden, brauchte man keine Gürtelschnallen. Das Seil wurde einfach verknotet. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert und aus Seilen wurden Gürtel. Und jeder modische Gürtel braucht eine Gürtelschnalle. Dabei ist die Schnalle nicht nur Mittel zum Zweck, sie ist ein wichtiges Element im Gesamtdesign des Gürtels. Sie dient nicht nur dem sicheren Verschluss des Gürtels, sie ist vielmehr ein Ausrufezeichen, das den Charakter des jeweiligen Gürtels unterstreicht.
Ein Gürtel ist die Synergie aus Gürtelband und Gürtelschnalle.Für die Gesamtoptik ist die Schnalle mindestens so wichtig wie das Gürtelmaterial. Genau wie beim Gürtelband gibt es bei den Schnallen ein schier unendliches Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten. Die Palette reicht von dezent und unauffällig über markant kontrastierend bis groß und auffällig.
Bei Gürteln haben sich ebenso verschiedene Verschlussarten etabliert. Der Klassiker ist der zuverlässige Dornverschluss bei dem die Gürtelzunge durch die Schnalle geführt und durch den Dorn fixiert wird. Koppelschließe funktionieren nach einem anderen Prinzip. Dabei wird ein am Rücken der Schnalle befestigter Dorn durch das Gürtelloch gesteckt oder mittels kleiner Zähne arretiert (meist bei Stoffgürteln).
Die Eindornschließe ist der Klassiker unter den Gürtelschnallen. Einfach, funktional und zuverlässig arbeitet die Dornschließe. Dabei wird der Dorn, meist aus Metall, durch das Gürtelloch gesteckt und mit dem Schnallenbogen fixiert. Ein Variante dieser Schließart ist die Doppeldornschließe, bei der, wie der Name vermuten lässt, zwei Dorne zur Sicherung des Gürtels verwendet werden.
Dornschließen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Von schlicht und unauffällig bis aufwendig verziert. Je verzierter die Schnalle, desto mehr optischen Raum nimmt sie im Gesamtkonzept des Gürtels ein. Verzierte Gürtelschnallen werden so zum Blickfang des Gürtels und in manchen Fällen auch des gesamten Outfits.
Bei Koppelgürteln nimmt die Schnalle meist auf Grund der schieren Größe mehr Raum ein. Dezente Koppelschnallen fügen sich meist geschmeidig in das Gesamtdesign ein und setzen einen leichten Kontrast zum Gürtelband. Dezente Koppelgürtel werden daher gern mit Anzüge und Business-Looks kombiniert.
Wenn es einmal etwas mehr sein darf. Auffällige Koppelschließen bringen den Gürtel ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Phantasie ist bei Koppelschnallen keine Grenzen gesetzt – Gürtel-Designer können sich hier so richtig austoben. Die Variationen reichen von floralen Motiven über Western Style bis hin zu Symbolen und Marken-Logos.
WELCHER GÜRTEL PASST ZU WELCHEM STIL?
Gürtel sind so verschieden wie Menschen. Stile gibt es wie Sand am Meer und jedes Outfit sendet eine eigene Botschaft. Und das sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten lässt, bedeutet nicht, dass alles was geht, auch gut aussieht. Ein passender Gürtel kann einem Outfit den letzten Schliff verpassen und der Trägerin einen Sinn für stilsichere Kombinationen bescheinigen.
Ein unpassender Gürtel hingegen kann das Outfit samt Trägerin schnell zur Lachnummer werden lassen. Es sind die Details, die über Wow oder „Geht ja gar nicht“ entscheiden. Aber welcher der Gürtel aus dem unendlichen Universum passt zu welchem Stil? Es gibt kaum eine Regel, die in der Mode nicht schon mit Stil gebrochen wurde. Ein paar Faustregeln für die sichere Gürtelwahl gibt es aber trotzdem.
Anzug-Gürtel
Besonders bei Business-Outfits und Anzügen spielen Gürtel eine wichtige Rolle. Sie sind Trennlinie zwischen Hemd und Hose und geben dem Outfit Seriosität. In der Regel gelten bei Anzuggürteln drei Regeln:
- Der Gürtel sollte farblich zu den Schuhen passen
- Der Gürtel sollte sich dezent und harmonisch ins Gesamtkonzept integrieren
- Der Gürtel sollte ein schlichte, zurückhaltende Schnalle besitzen
Der Stil-Klassiker, dass die Gürtelfarbe mit der Farbe der Schuhe harmonieren sollte gilt besonders bei Anzügen. Schwarze Schuhe, schwarzer Gürtel. Braune Schuhe, brauner Gürtel. Dabei muss man nicht den exakten Farbton treffen, sondern darauf achten, das die Farben miteinander funktionieren. Halten Sie Gürtel und Schuhe zusammen, um zu sehen, ob die Töne zusammen passen.
Nicht ganz so wichtig ist, dass das Material von Schuhwerk und Gürtel zusammen passt. Sicher wirkt ein Outfit harmonischer wenn man zu Raulederschuhen auch einen Gürtel mit ähnlicher Oberfläche wählt. Bei glatten Schuhen eignet sich ein Ledergürtel mit ebenso glatter Oberfläche. Sollten die Materialien nicht ganz zusammenpassen, stellt das allerdings keinen modischen Beinbruch dar, solange die Farben zusammen funktionieren.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen zur Faustregel. Wenn man weiß, was man tut, kann man von der Farbregel auch abweichen. Im Zweifelsfall kann man sich aber immer an die Farbregel halten und einen modischen Eindruck hinterlassen.
Gürtel sollten bei Business-Outfits nicht im Mittelpunkt stehen, sondern harmonisch in das Gesamtkonzept einfließen. Deshalb sind auffällig strukturierte Oberflächen und große Western-Stile Gürtelschnallen Tabu. Häufig haben Anzuggürtel eine Koppelschließe die dezent in Silberoptik gehalten ist. Eine einfache Eindornschließe ist ebenso sehr beliebt für Anzuggürtel.
In der Regel haben Anzughosen kleiner Gürtelösen als z. B. Jeanshosen. Dadurch sind Anzuggürtel auch etwas dünner gehalten. Die Breite moderner Anzuggürtel liegt zwischen 2,5 und 4 Zentimetern. Stoffgürtel vermitteln eine zu legeren Eindruck und finden daher für Anzüge keine Anwendung.
Ein schwarzer Ledergürtel passt sehr gut zu schwarzen, grauen und blauen Anzügen. Braune Gürtel eignen sich besonders bei blauen oder braunen Anzügen. Dabei sollten die Farbnuancen aber stets miteinander harmonieren. Zu einem kalten Blau des Anzuges empfiehlt sich auch ein kalter Braunton (ohne Rotanteile) des Gürtels.
Jeansgürtel
Bei Jeans-Gürteln gibt es deutlich mehr Spielraum als bei Businessgürteln. Im Freizeit-Outfit dürfen Gürtel mehr im Mittelpunkt stehen. Nicht selten setzen Gürtel ein Outfit erst richtig in Szene. Mit Jeansgürteln begeben wir uns in die Welt der auffälligen Ledervariationen. Zu Used- bis Destroyed-Looks passen besonders gut breite Gürtel mit stark gewalktem oder gemasertem Leder um den Rough-Look abzurunden. Als Daumenregel gilt je auffälliger die Hose, desto mehr darf auch der Gürtel mit Extravaganz glänzen.
Für Jeans eignen sich ebenso Gürtel mit einer Breite jenseits der vier Zentimeter. Auch farblich ist man in der Freizeit weniger an Konventionen gebunden. Schuhe und Gürtel müssen farblich nicht zwingend zusammen passen, die Schnalle darf ruhig etwas ausladender sein und Verzierungen wie Nieten lassen sich ohne Probleme mit Jeans kombinieren.
Handelt es sich eher um eine schlichte, unifarbene Jeans, ohne besondere Waschung, kann eine zu auffälliger Gürtel schnell too much sein. Je schlichter die Jeans, desto schlichter der Gürtel. Schlichte Jeans können daher auch mit Anzuggürtel kombiniert werden, ohne unterzugehen.
Western-Style Gürtel
Im Wilden Westen ging es heiß her. Zum Glück sind die Zeiten von Posträubern, trockenem Wüstenstaub und finsteren Saloons vorbei. Modisch müssen wir trotzdem nicht ganz auf Wild-West-Romantik verzichten. Western-Style Gürtel zeichnen sich durch ihre auffälligen Gürtelschnallen aus. Technisch gesehen handelt es sich dabei um Koppelschnallen. Durch ihre mitunter aufwendige Verzierung mit Vintage-Motiven bringen die Gürtelschnallen eine rauen Charme ins Outfit. Besonders gut lassen sich die Western-Style Gürtel mit rauen Karo-Hemden oder Print-Shirts kombinieren. Stiefel und Lederschuhe tragen sich ausgezeichnet zu Gürteln dieser Art. Mit bleached Jeans sind Western-Gürtel ein echter Blickfang.
Nietengürtel
Nietengürtel sind ein Muss für Rock-Fashion Outfits. Ein Gürtel mit Nieten bringt einen Hauch Rebellion in den Look und sorgt für den Outlaw-Style. Aber Nieten sind nicht gleich Nieten. Mit Nieten lassen sich ganz unterschiedliche Gürtelkreationen zaubern. Das Spektrum der Nietengürtel reicht von Industrial-Style bis zu Girly-Bling. Bei Herren lassen sich Gürtel mit Nieten gut zu dunklen Jeans und anderen Leder-Accessoires kombinieren.
Gürtel für Kleider und Jumpsuits
Gürtel müssen nicht immer den Zwecke erfüllen, die Hose an Ort und Stelle zu halten. Auch als rein optisches Accessoire für Kleider oder Jumpsuits sind Gürtel eine gute Wahl. Aber welcher Gürtel passt zu Jumpsuits und Kleidern? Ein passender Gürtel zum Kleid schafft eine optische Teilung im Bereich der Hüfte.
Farblich darf der Gürtel ruhig Akzente setzen und als Kontrastfarbe zum Gesamtoutfit dienen. Besonders bei einfarbigen Jumpsuits sind farbige Gürtel ein gute Wahl, besonders wenn sie mit den übrigen Accessoires harmonieren. Zu einem marinefarbenen Jumpsuit oder Kleid passt z. B. ein schmaler roter Gürtel. Zu einem schwarzen Kleid/Suit harmoniert eine dünner brauner Ledergürtel oder je nach Look, passt ein „shiny“ Nietengürtel genauso gut. Als Faustregel gilt, je unauffälliger der Jumpsuit bzw. das Kleid ist, desto auffälliger darf der Gürtel sein.
Für Sommer- oder Blumenkleider eignet sich ein geflochtener Gürtel sehr gut. Flechtgürtel greifen die verspielte, lockere Stimmung eines Strand- bzw. Sommeroutfits auf. Zu einem schlichten Kleid passen im Sommer Gürtel mit floralen Motiven. Blumengürtel unterstreichen den sommerlichen Urlaubs-Look. Auch bei Kleidern sollte der Gürtel auf die übrigen Accessoires wie Handtasche, Schmuck, Make-Up und ggf. Hut abgestimmt sein. Gürtel mit großen Schließen können das nötige I-Tüpfelchen für eine Kleid sein.
WANN SITZT EIN GÜRTEL RICHTIG?
Für ein gelungenes Outfit genügt nicht nur die Wahl des passenden Gürtels, man muss auch wissen, wie man einen Gürtel richtig trägt. Wenn der Gürtel nicht richtig sitz, kann das Outfit schnell zur Lachnummer werden. Die drei grundlegenden Fehler sind: 1) der Gürtel sitzt zu eng; 2) der Gürtel sitzt zu lose und 3) der Gürtel sitzt im falschen Loch.
Schnallt man den Gürtel, im buchstäblichen Sinne zu eng, kann das Outfit gedrungen wirken. Der Gürtel schneidet ein und durch den Druck entstehen meist unvorteilhafte Wölbungen. Das Outfit, samt Trägerin wirken dann verkniffen und zu strikt.
Wenn der Gürtel hingegen zu lose sitzt, wirkt der Look wie gewollt und nicht gekonnt. Zu viel Abstand zwischen Hüfte und Gürtel erzeugt einen schlabbrigen Stil, der wenn er nicht gewollt ist, unelegant wirkt. Eine Ausnahme bilden Looks, die bewusst zu weit geschnallte Gürtel gebrauchen. Besonders große Modegürtel werden lose und meist schräg getragen und können so eine legeres Outfit aufwerten ohne mit dem Stil zu brechen. Für alle Outfits, die nicht mit absichtlich mit einem „Loose-Fit-Belt-Look“ spielen gilt es, das richtige Gürtelloch zu wählen, um den perfekten Sitz zu gewährleisten.
In welches Loch sollte der Gürtel geschnallt werden? In der Regel gilt (und in der Mode gibt es immer Ausnahmen), dass das dritte Gürtelloch von der Gürtelseite ohne Schließe gewählt wird. Also neben dem gewählten Loch sollten, auf dem von der Schließe entgegengesetzten Seite, noch zwei freie Löcher bleiben.
Dadurch vermeidet man, übermäßige Überstehen des Gürtels. Idealerweise sollte das freie Gürtelende nur durch eine Hosenöse (die am nächsten zum Hosenverschluss) geführt werden. Wenn der Gürtel zu kurz ist und das Gürtelende nicht lang genug ist, sieht das eher unglücklich aus. Es sieht so ungeschickt aus, wie ein Anzug aus dem sein Träger schon herausgewachsen ist.
Eine Ausnahme bilden extra-large Belts, also Gürtel die absichtlich eine Überlänge haben und mehrfach um die Hüfte gewickelt werden. Daher gilt es die richtige Gürtellänge zu finden.
WIE FINDE ICH DIE RICHTIGE GÜRTELLÄNGE?
Eines der größten, aber am häufigsten vorkommenden No-Goes bei Gürteln ist die falsche Länge. Zu lange oder zu kurze Gürtel sehen gleichermaßen modisch unbeholfen aus. Die richtige Gürtellänge ist somit schon die halbe Miete bei der Gürtelwahl. Ein unpassender Gürtel in der richtigen Länge, wirkt immer besser als ein passender Gürtel in der falschen Länge.
Aber wie kann man die passende Gürtelgröße ermitteln?
Die Gürtelgröße zu bestimmen ist gar nicht so schwer. Allerdings muss man wissen, dass die Gesamtgürtellänge nicht die Gürtellänge ist, die man kauft. Um die ideale Gürtellänge zu ermitteln, nehmen Sie einen passenden Gürtel und messen Sie von der Spitze der Schließe bis zum dritten Loch. Das entspricht der zu bestellenden Gürtellänge.
Gürtelgröße 85 bedeutet also, dass der Abstand von Dornspitze bis zum dritten Loch 85 Zentimeter beträgt. Die Gesamtlänge des Gürtels ist dementsprechend länger. In der Regel sollte die Gesamtlänge 15-20cm über der Gürtelgröße liegen.
Wenn Sie noch keinen passenden Gürtel haben, Messen Sie einfach eine gut sitzende Hose am Bund. Die Länge entspricht dann Ihrer Gürtelgröße.
Gürtel Kürzen – Anleitung zum selber machen
Sie an Bauchumfang verloren und Ihre Gürtel passen nicht mehr? Sie haben einen Designer-Gürtel zum Schnäppchenpreis bekommen, nur dass er etwas zu lang ist? Kein Problem. Die meisten Gürtel kann man einfach selber kürzen.
Mit unserer praktischen Anleitung kürzen Sie Ihren Ledergürtel in Handumdrehen auf die richtige Länge.
1) Lösen Sie die Schrauben und entfernen Sie Lederriemen und Schließe.2) Messen Sie die die gewünschte Länge des Gürtels und markieren Sie die Schnittstelle.
3) Schneiden Sie mit einer Schere den Gürtel auf die gewünschte Länge.
4) Stanzen Sie ein neues Loch mit einer Lochzange. Sie können den Lederabschnitt als Vorlage für Positionierung des neuen Lochs nutzen.
5) Lederriemen und Schließe wieder aufstecken und Schraube festziehen.
So leicht kürzen Sie Ihren Gürtel selbst!
Gürtelaufbewahrung
Hängen oder Rollen, das ist die Frage vieler Gürtelliebhaber. Wie man Gürtel richtige aufbewahrt, darüber streiten sich die Geister. Wenn man unachtsam mit seinen Gürtel umgeht, können sich schnell Druckstellen bilden oder der Gürtel ist an einer Seite eingedrückt. Das ist natürlich Gift für den Look und die Lebensdauer eines Gürtels.
Ob hängend oder zusammengerollt ist allerdings nicht so wichtig. Wenn man Gürtel zusammenrollt und im Schrank oder einer Schublade lagert, sollte man allerdings darauf achten, dass die einzelnen Gürtel nicht zu viel Druck ausgesetzt sind. Sonst können unangenehme Druckstellen die Optik beeinträchtigen.
Ebenso können die Gürtelschließen der anderen Gürtel Kratzspuren auf der Oberfläche hinterlassen. Spezielle Aufbewahrungsboxen mit getrennten Kammern für jeden Gürtel verhindern das Zerkratzen. Wenn sie Gürtel gerollt aufbewahren, achten Sie darauf, dass die einzelnen Schließen nicht am Material der anderen Gürtel reiben. Empfindliche Lederarten (z. B. Nappa- oder Veloursleder) können durch die gerollte Aufbewahrung in Mitleidenschaft gezogen werden.
Hängend lassen sich Gürtel sehr gut und platzsparend aufbewahren. Am besten kann man Gürtel mit Kleiderbügeln aufhängen. Genauso gibt es spezielle Vorrichtungen mit mehreren Haken, die eine platzsparende Aufbewahrung gewährleisten. Auf jeden Fall sollten Lederprodukte vor übermäßiger Sonneneinstrahlung geschützt werden, da das die Lederqualität beeinträchtigen kann.
Gürtelpflege – Wie Pflege ich meinen Gürtel richtig
Mit der richtigen Pflege gehören Gürtel zu den langlebigsten Kleidungsstücken in Ihrem Kleiderschrank. Leder zählt zu einem der robustesten Materialien in der Modebranche. Reißfest, langlebig, stabil. Dennoch kann die Optik, durch mangelnde Pflege beeinträchtigt werden. Leder kann rissig, fleckig und unansehnlich werden. Besonders wenn Gürtel porös werden, ist das ein Zeichen, dass Ihr Gürtel etwas Aufmerksam benötigt.
Der erste Schritt ist allerdings die Vorsorge. Was den Alterungsprozess eines Gürtels beschleunigen kann, ist eine falsche Lagerung und übermäßige Sonneneinstrahlung. Wie im Teil zur Gürtelaufbewahrung schon besprochen, sollte man bei der Lagerung darauf achten, dass die Gürtel nicht zu hohem Druck ausgesetzt werden. Genauso sollte man Gürtel vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen.
Wie oft sollte ich meinen Ledergürtel Pflegen
Viel hilft viel gilt hier nicht. Je nach Lederart, Alter des Leders und Verwendung, sollte Leder in regelmäßigen Intervallen gepflegt werden. Übertreiben sollte man es allerdings nicht. Besonders bei der Verwendung von rückfettenden Mitteln, können sich die Poren verschließen, weil das Leder übersättigt ist.
Spätestens wenn Ihr Ledergürtel, porös, brüchig und steif wird, ist eine Pflege mit speziell für die Lederart konzipierte Produkte notwendig. Doch aufgepasst, verschiedenen Lederarte brauchen unterschiedliche Pflege. Was dem einen Ledergürtel guttut, kann dem anderen schaden.
Pflegeprodukte für Glattleder
Neben einer richtigen Lagerung gibt es spezielle Pflegeprodukte für Lederwaren, die man auch für Gürtel anwenden kann.
Pflegemilch und Pflegecreme sind Produkte die Leder geschmeidiger machen und so der Rissbildung vorbeugen. Pflegemilch ist etwas dünnflüssiger als Creme und dringt somit tiefer in das Leder ein.
Nach mehreren Jahren können Echtledergürtel hart und unbeweglich werden, wenn die nötige Feuchtigkeit fehlt. Mit Lederfett und Lederöl kann man sich als Gürtelliebhaber Abhilfe schaffen. Diese Produkte enthalten einen hohen Fettanteil und müssen sehr behutsam verwendet werden. Lederfette- und öle dürfen nur bei glatten und stark ausgetrockneten Lederflächen angewendet werden. Für Rauledervarianten sind stark fettende Pflegeprodukte daher nicht geeignet. Eine Behandlung mit Öl oder Fett kann einen verhärteten Gürtel wieder geschmeidig machen, was auch den Tragekomfort erhöht.
Auf die Verwendung von Hausmitteln wie Hautcreme oder Pflanzenöle sollte aber besser verzichtet werden. Diese Produkte können ranzig werden und einen unangenehmen Geruch hinterlassen. Und niemand möchte mit einem miefenden Gürtel aus dem Haus gehen. Genauso könnten in den Cremes enthaltene Säuren das Leder angreifen und zersetzen.
Pflege von Rauleder
Für Rauleder als Ledergürtel mit einer aufgerauten, samtigen Oberfläche (Wild-, Nubuk-, oder Veloursleder) gelten andere Pflegebedingungen. Durch die geschliffene Oberfläche sind Rauledervarianten anfälliger für Verschmutzungen und Fleckenbildung. Daher empfiehlt sich nach dem Kauf eine vorsichtige Imprägnierung mit entsprechendem Spray (Imprägniersprays nur im Freien verwenden, da die Inhaltsstoffe die Lunge reizen können). Die Imprägnierung schützt das Leder vor Feuchtigkeit und Schmutz. Imprägnieren Sie Ihren Gürtel in regelmäßigen Abständen. Je öfter der Gürtel im Einsatz ist, desto kürzer sollten die Intervalle für das Imprägnieren sein. Achten Sie bei der Behandlung darauf, dass sie nicht zu lange auf eine Stelle sprühen, um verfärbte Ränder zu vermeiden. Gehen Sie daher beim Sprühen nicht zu dicht an den Gürtel heran. Ein Abstand von 15-20 cm genügt.
Verwenden Sie eine spezielle Raulederbürste, um Ihren Gürtel in regelmäßigen Abständen zu behandeln. Raulederbürsten rauen die Oberfläche des Gürtels auf und stellen die ursprüngliche Struktur wieder her. So erhalten Sie lange die markante samtige Oberfläche des Rauleders.
Mit speziellen Wildlederradiergummis lassen sich Verschmutzungen und Striemen beseitigen.
Rauledergürtel sollten nie mit Wasser behandelt werden, da sonst Flecken entstehen und die geschliffene Struktur dauerhaft beschädigt werden könnte. Ebenso sollten Sie auf Öle, Cremes und Pflegemilch verzichten, da die feinen Härchen dauerhaft verklebt werden können und der Gürtel seine samtige Struktur verliert.
Pflegeprodukte für Kunstleder
Kunstleder wird häufig auch als Lederimitat bezeichnet und ist, wie der Name erkennen lässt, eine künstliche Nachbildung echten Leders. Mit der modernen Technik lassen sich verschiedene Lederoptiken, wie Glattleder, Rauleder oder Leder mit strukturierter Oberfläche künstlich nachbilden. Heute wird Kunstleder für viele Produkte wie Schuhe, Jacken, Handschuhe und natürlich auch Gürtel verwendet.
Optisch sind die Unterschiede bei guten Kunstlederprodukten kaum wahrnehmbar. Allerdings ist Kunstleder nicht so atmungsaktiv wie Echtleder und meist fehlt auch das ledereigene Aroma. Der Vorteil der künstlichen Variant ist, der meist deutlich niedrigere Preis und die einfachere Pflege.
Die Pflege von Kunstleder unterscheidet sich deutlich von der Pflege von Echtledervarianten. Da Kunstleder keine Poren hat, in fetthaltige Pflegemittel einziehen könnten, sollte auf solche Mittel verzichtet werden. Das Fett würde lediglich einen unangenehmen Film auf der Oberfläche hinterlassen.
Für Kunstleder gibt es spezielle feuchtigkeitsspendende Pflegemittel. Das Pflegemittel können Sie etwa 5 Minuten einwirken lassen, bevor Sie es mit einem weichen Lappen abwischen.
Vor der Behandlung muss man allerdings die Oberfläche von Verschmutzungen befreien. Dazu eignet sich ein leicht feuchtes Tuch. Zum Schutz gibt es spezielle Produkte, welche die Oberfläche länger vor Schmutz und Flecken schützen.